Umweltfragen

Klimawandel, Katastrophe, Umweltschutz und naher Weltuntergang. Wenn wir jetzt nicht handeln, geht die Welt vor die Hunde. Dies ist die Botschaft einer schwedischen Schülerin, und alle finden sie toll, laufen ihr nach und geben ihr Recht.  

Aber- vielleicht sollten wir mal kurz in der Panik innehalten und überlegen, wie schlecht es uns wirklich geht.  

Die Umwelt geht vor die Hunde und die Luft wird immer schlechter. Ist das so? Noch nie seit Beginn der Industrialisierung war die Luft so sauber wir derzeit. Das liegt an vielen Dingen, die nach und nach eingeführt wurden (meist von den berüchtigten alten weißen Männern). Benzin ist nicht mehr verbleit, Kühlschränke und Spraydosen kommen ohne FCKW aus, und jeder Industrieschornstein hat diverse Filter eingebaut. Ja, aber die Autoindustrie hat ja alle betrogen. Echt? Mal im Ernst, hat wirklich irgendwer geglaubt, dass Werte (egal ob Abgas-, Geräusch-, oder was auch immer für Daten) beim Test dieselben sind, wie auf der Straße? Nicht wirklich, oder? Wissen Sie, wieviel CO2 mein Auto erzeugt? Nein? Sehen Sie, ich auch nicht. Und ich stelle hiermit die steile These auf, dass die Mehrheit, sogar die überwiegende Mehrheit (nun gut, bis auf ein paar Menschen wahrscheinlich alle) diese von ihren eigenen Fahrzeugen nicht kennen. Also wurde ich betrogen? Vielleicht. Fühle ich mich betrogen? Nein, denn das Thema, was kommt hinten raus, war definitiv kein Kaufgrund. Farbe, Aussehen und Verfügbarkeit war ausschlaggebend. Wie bei den meisten Käufern.  

Es müssten am besten morgen nur noch E-Autos fabriziert werden. Die Dinger kann man offenbar anpreisen wie frische Brötchen am Sonntag. Die Verbraucher kaufen die nicht. Zum einen sind diese Fahrzeuge weit weg vom Begriff der Ausgereiftheit, zum anderen viel zu teuer. Seien wir ehrlich, wenn eine Reichweite von 500 km schon eine Sensation darstellt, kann man so ein Gerät gut als Zweitwagen nehmen. Quasi als nettes Hobby. Aber eben ein sehr teures. Zum anderen gehen hier vermutlich die Lichter aus, wenn drei Leute in der Straße gleichzeitig ihr Auto an der Steckdose haben. Und von Schnellladung rede ich hier nicht einmal.  

Weg von der Straße- rein in den Wald. Der ja eigentlich schon seit 30 Jahren tot ist. Ich bin oft im Wald. Sieht nicht mal scheintot aus. Ja, der Borkenkäfer und die Eichenprozessionsspinner machen ihm zu schaffen. Das Waldsterben und den sauren Regen der 80’er hat er überlebt. Schuld daran sind dann wohl wieder die erwähnten „alten weißen Männer“, weil wie oben erwähnt, gegengesteuert wurde. Vielleicht war es aber auch damals nur Hysterie.  

Da ja unsere Umwelt nach Auffassung der Jugend immer ungesunder, ja tödlicher wird, muss man sich schon fragen, warum die Gesellschaft immer älter wird. Nur an der besseren Gesundheitsversorgung kann es nicht liegen (welche nach Meinung vieler, ja auch immer schlimmer wird) Könnte vielleicht damit zu tun haben, dass die Umwelt nicht ganz so verseucht ist, wie behauptet. Vielleicht sind die Alten aber auch einfach nur zu faul zum Sterben.  

Mittlerweile gibt es eine neue Umweltsau, die durchs Dorf getrieben wird. Mikroplastik. In Kosmetika, im Essen und jetzt sogar im Trinkwasser. Schlimm, schlimmschlimm. Wir nehmen so viel Mikroplastik zu uns, dass wir wahrscheinlich nach dem Ableben einfach in den gelben Sack dürfen. Die Frage die sich mir hier stellt ist, ob der Mensch überhaupt so lange leben kann um daran zu sterben. Ja, wir nehmen Mikroplastik auf, und Nitrate und Quecksilber und andere schädliche Stoffe. Aber nun bleiben wir mal auf dem Teppich, ich kann selbst Arsen zu mir nehmen und überleben, ich kann an zuviel Wasser sterben. Die Dosis ist entscheidend.  

Um es klarzustellen: ja, ich glaube, dass sich das Klima ändert und ja, ich glaube auch, dass der Mensch da einen Einfluss hat. Ja, ich glaube dass die Welt untergehen wird und wir alle sterben werden. Aber! Nein, ich glaube nicht, dass dies in der nächsten Woche passiert und nein, ich glaube nicht, dass eine Straßensperrung in Hamburg mit der Umleitung über andere Wege irgendeinen Einfluss darauf hat.  

Ohne Umwelt gibt es keine Menschen. Mal davon abgesehen, dass dies für die Natur vielleicht ja wirklich besser wäre, kann man ruhig auch mal die Fortschritte sehen, die in den letzten Jahrzehnten gemacht wurden. Mehr geht immer, aber dann sollte auch die Jugend nicht nur auf die „alten weißen Männer“ zeigen, sondern auch was tun. Ein Anfang wäre es, nach den Freitagsdemonstrationen ( nein, das sind keine „Streiks“) ihren Müll mitzunehmen und korrekt zu entsorgen – find ich.  


08.06.2019